DSP-Hengsttage mit Rekord: 770.000-Euro-Preisspitze – 20 Prozent Auslandsverkäufe
Was für ein Schlussakkord! Die Auktion war der krönende Abschluss der DSP-Hengsttage und gab Team, Züchtern und Beschickern einmal mehr Grund zu feiern: Der Hengstmarkt konnte nicht nur mit einem Rekord-Spitzenpreis von 770.000 Euro aufwarten, sondern auch mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich auf knapp 30.000 Euro gestiegenen Durchschnittspreis für die nicht gekörten Youngster. Sieger für Österreich und die USA „… und zum Dritten!“ Als Auktionator Hendrik Schulze Rückamp nach dem ersten Auktionskandidaten den Hammer aufs Pult fallen ließ, brandete Jubel in der bis zum Schluss gut besetzten Olympia-Reithalle auf. 770.000 Euro – das hatte es in München-Riem nie zuvor gegeben. Zu diesem Preis sicherte sich Astrid Neumayer den strahlenden Siegerhengst Dressur von Bonds-Goldberg für Gestüt Pramwaldhof im oberösterreichischen Haag. In der nach jungen Karriere des ganggewaltigen und sympathischen Dunkelfuchses hatten schon mehrere Pferdeexperten eine glückliche Hand bewiesen: Züchter Hendrik Niehe aus Sieversdorf bei der Anpaarung, Matthias Alexander Rath vom Gestüt Schafhof bei der dortigen DSP-Fohlenauktion 2022, als er sich den Hengstanwärter sicherte, Vermarktungsteam des DSP und Körkommission bei der Zulassung zu Fohlenauktion und Hengstmarkt – und nun eben Astrid Neumayer, der auch das DSP-Publikum mit frenetischem Applaus gratulierte. Auch der zweite Auktionskandidat sorgte für ein spannendes Bieterduell. Antonius Schulze-Averdiek aus Rosendahl im Münsterland, Züchter und Aussteller des Braunen, hatte allen Grund zur Freude: Für 235.000 Euro wurde der Siegerhengst Springen von Chaplin-United Touch S schließlich zugeschlagen. Den Braunen, der während der Körtage nicht nur mit hervorragender Qualität am Sprung sondern auch mit sehr guten Grundgangarten gepunktet hatte, sicherten sich US-amerikanische Partner der Hengststation Bachl. Auch ein zweiter Auktionskandidat wechselte in ihren Besitz, ein Sohn des Diamant de Semilly aus der Zucht der Jünger GbR, Mayen. Die Mutter dieses Rappen ist keine Geringere als die For Pleasure-Tochter Fit for Fun, mit der Luciana Diniz bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in der Einzelwertung Platz neun belegte. Beide Hengste gehen in Postmünster in den Deckeinsatz. Für einen sechsstelligen Zuschlagspreis sorgte auch ein weiterer Prämienhengst der springenden Fraktion: 120.000 Euro kostete der von Gestüt Dobel ausgestellte Sohn des einst dort beheimateten legendären Cento aus einer Carthago-Tochter aus der Zucht von Elevage de la Podkova in Oreye in Belgien. Auch bei den Dressurhengsten wurden auf der großen Videowall nicht nur einmal sechs Ziffern vor dem Komma angezeigt: Der zweite Reservesieger, ein Westfale von Vitalis-Borsalino, gezogen von Christoph Delsmann, Nordkirchen, und ausgestellt von Christiane Wiens, Warendorf, wurde für 140.000 Euro zugeschlagen. Und mit 102.000 Euro war ein Rappe von Donier-Don Olymbrio L bestbezahlter nichtgekörter Hengst der Auktion. Sehr zur Freude von Andreas Meyer aus dem oberfränkischen Plech, der nicht nur Züchter des Hengstes ist, sondern ihn auch in München ausstellte. Karrieresprungbrett Fohlenauktion Nicht selbstverständlich, denn die Züchter einer ganzen Reihe der Kör- beziehungsweise Auktionskandidaten dieser Hengsttage hatten die Vermarktungsplattformen des DSP für ihre Pferde bereits im Fohlenalter genutzt. Ein deutlicher Beweis für die Qualität der Fohlenauktionen des DSP! Der Siegerhengst Dressur beispielsweise ist ebenso ehemaliges DSP-Auktionsfohlen wie ein weiterer Prämienhengst von Donkey Boy-San Amour I aus der Zucht von Sabine Reisenauer, Uhingen. Der Mönchengladbacher Theo Lenzen hatte ihn 2022 bei einer DSP-Fohlenauktion online ersteigert. Dieser Dunkelbraune wechselte über die Auktion in den Besitz der Hengststation Sosath, ist also zukünftig in der renommierten Sport- und Zuchtstätte in der niedersächsischen Wesermarsch zuhause. Auch Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Baden-Württembergs Landoberstallmeisterin, sicherte sich ein ehemaliges DSP Auktionsfohlen: Ein gekörter Hengst von Solid Gold-Canstakko, gezogen von Josef Maier in Schemmerhofen und ausgestellt vom Krefelder Siegfried Looschelders, wechselte in Marbacher Besitz. Zu den Käufern gehörte auch die in Ladeburg vor den Toren Berlins ansässige Hengststation Verworner. Dort ist zukünftig ein Hengst von For Romance I-Vitalis aus der Zucht und ausgestellt von Klemens Zeil, Neuried, zuhause. Und ein besonders auffälliger Youngster dieser Hengsttage geht auf Gestüt Rickhof in den Deckeinsatz: Der weißgeborene Hengst von Topas-Florencio I aus der Zucht von Heike Sahlann-Schmitz, Bleckede, zieht nach Viersen in Nordrhein-Westfalen. Auch die bayrische Hengststation Rödl investierte in die Zukunft und ließ sich einen gekörten Springhengst von Carambole-Diamant de Semilly nicht entgehen. Gezogen wurde dieser Hengst von Thomas und Anne Kleimann im westfälischen Ascheberg, Aussteller war die Schulze Averdiek Sportpferde und Aufzucht GmbH. Eine Box auf dem Reetbachhof im niedersächsischen Fürstenau bezieht ein fuchsfarbener Sohn des Ellis aus einer Diamond Hit-Mutter, der von Daniela Werheit-Wagemeyer in Ascheberg gezogen und von der BG Senf & Kampmann, Hildesheim, ausgestellt wurde. Seine neue Heimat ist die Hengststation Damil Dressage. Selbstverständlich sicherten sich nicht nur Hengststationen, sondern auch bekannte Sport- und Ausbildungsbetriebe Talente in München. Ein Prämienhengst aus dem Dressurlager beispielsweise, ein Fuchs von Sir Donnerhall I-Totilas aus der Zucht des Schafhofs, ging an einen renommierten österreichischen Dressurstall. Und Richard Vogel, der seit langem zu den Freunden und Partnern des DSP gehört, war zwar während der Hengsttage in Wellington, sicherte sich aber für die Vogel & Will Equestrian GmbH gleich zwei Youngster, die zweifellos ihren Weg in den Sport finden werden. Apropos treue Kunden: Einmal mehr waren Besucher aus der Ukraine auf der Olympia-Reitanlage zu Gast. Sie bewiesen im Bieterduell zweimal den längsten Atem. Generell war das Interesse an der aktuellen Hengstkollektion nicht nur im Inland groß. 14 der insgesamt 69 Hengste der Auktion, also gut 20 Prozent, wurden DSP-Kunden aus dem Ausland zugeschlagen: Mit vier Hengsten ging das größte Kontingent nach Österreich, je zwei Hengste gingen an DSP-Freunde in der Schweiz, der Ukraine und den USA, je einen Hengst sicherten sich Kunden aus Belgien, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Großbritannien. Ebenso positiv wie das Interesse an Deutschlands größtem Hengstmarkt ist die Auktionsstatistik: Für die 42 zum Verkauf stehenden gekörten Hengste wurde ein durchschnittlicher Zuschlagspreis von 69.762 Euro erzielt, für die 27 nichtgekörten Hengste pendelte sich der Durchschnittspreis bei 29.963 Euro ein. – Noch einmal eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als für die nichtgekörten Youngster im Schnitt rund 22.000 Euro angelegt wurden. Klar, dass Fritz Fleischmann nach diesen Tagen mehr als zufrieden ist: „Natürlich freuen wir uns sehr über Verkäufe im hochpreisigen Segment, aber auch über das noch einmal gestiegene Interesse an den nicht gekörten Hengsten, das sich im Durchschnittspreis widerspiegelt. Und selbstverständlich bin ich auf das Ergebnis dieser Hengsttage ein wenig stolz. Aber in erster Linie bin ich dankbar. Dankbar für das Vertrauen der Beschicker und Ausbilder, die uns diese tollen Pferde anvertrauen und für das unserer Kunden. Und nicht zuletzt bin ich dankbar für das Engagement des gesamten Teams vor und hinter den Kulissen, ohne das eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht auf diesem Niveau zu stemmen wäre “, so der Vermarkungsleiter des DSP.